Berichte von 05/2014

05Mai
2014

Hachenburger

Ich hab es letztes Jahr ja schon gesehen hier: Hachenburger Bier im TEDA! Während eines Bar Besuches war mir eine Werbung auf der Toilette aufgefallen - das altbekannte Hachenburger Bier Wildschwein. Es war wirklich da - im TEDA in China! Sofort hatte ich damals das Plakat abgerissen und für meinen Daddy eingepackt. Der Verkostungsversuch ergab damals auch: Es war tatsächlich Hachenburger Weizenbier. Leider gab es nur das Weizen und kein Pils.

Für Nicht-Westerwälder muss man das jetzt erklären. Im Westerwald wachsen wir auf und ziemlich schnell nach der Muttermilch schwenken wir dann um auf Hachenburger Bier. Das Gesöff begleitet uns  bei Fussballspielen, auf Stufenparties, auf Kirmesen, beim Grillen - es ist einfach immer da. Das Habuflabi (Hachenburger Flaschenbier).

Nennen wir die Hachenburger Brauerei doch einfach einen soliden mittelständischen Betrieb, dem es gelungen ist, ein festes Stammpublikum aufzubauen. Regional ist das ganze noch nachvollziehbar, aber wie die es nach China geschafft haben? Für mich ein Rätsel.

Wenn man sich die englische Version der Hachenburger Webseite durchliest, hab'  ich sofort diese unnachahmlich typische deutsche Interpretation des Englischen im Ohr, die einem auch zu häufig in deutschen Fernverkehrzugansagen angetragen wird.

An der Marketingstrategie kann es auch nicht liegen - bekanntlich ist das Erkennungszeichen des Hachenburger Bieres ja dieses:

Auf der englischen Seite der Hachenburger Seite gibt es dann spannende Rubriken wie die "Brewery Bar Zur Krone" und "The Zum Stern Pub". Wahrscheinlich war es dann doch die dynamische Vertriebstruppe die den Weg zur TEDA Eroberung geebnet hat.

Also ehrlich gesagt, hab' ich keine Ahnung wie die es nach China geschafft haben. Wenn man sich allerdings in den Supermärkten hier umschaut, könnte man meinen, dass es noch viele andere "Hachenburger" gibt, die es auch irgendwie nach China geschafft haben.

Also ich bin auf jeden Fall total happy, dass es Hachenburger jetzt auch in unserer Haus und Hof Kneipe gegenüber gibt.

Und wie des in den TEDA geschafft haben, dass lass ich mir von der Hachenburger Brauerei mal selbst erklären.

 

 

03Mai
2014

Am Strand (在沙滩)

Wenn ich Zuhausegebliebenen über unseren neuen Wohnort erzähle, hab' ich immer das Gefühl, dass sich da ein wenig Verklärtheit einschlicht. Oft heisst es: "Ah - ihr habt es also warm. Schön." "Oh, ihr seid am Meer, gibt es da einen Strand?". Man könnte meinen, wir wären jetzt im Paradies. Ich will das jetzt mal klar stellen.

Ja - hier ist es warm, genauergesagt unerträglich schwül heiss im Sommer und ja - wir sind am Meer und es gibt sogar einen Strand. Den Strand gibt es aber noch nicht so lange, denn er wurde vor kurzem erst künstlich angelegt. Wie ja eigentlich der gesamte TEDA. Angeblich wurde dafür Sand aus Chinas einziger tropische Insel Hainan bis hier an den TEDA gekarrt. Ich will nur hoffen, dass dafür jetzt nicht auf der wirklich schönen Insel Hainan irgendwo ein kratertiefes Loch in den Strand gerissen wurde.

Der Strand befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hafen. Man fährt über neu angelegte Straßen, vorbei an Industrie- und Brachlandschaften bis man irgendwann ans Meer stößt. Von uns zu Hause waren es ungefähr 20 Minuten mit dem Auto.

Für den Eintritt zum Strand mussten wir dann 50RMB (~6 EUR) jeweils für mich und Hui bezahlen. Die Kinder waren frei. Das hatte ich gerne gemacht, da ich dann gehofft hatte, dass der Strand auch ordentlich gepflegt sei.

Auf den ersten Blick sah dann auch alles ganz nett aus:

Dickliche Chinesen mit rosa Haarreif machen lustige Fotos mit Ihren Freundinnen im Meer.

Hochzeitspaare machen romantische Fotos für die Ewigkeit.

Aber dann war es wieder da. Das Phänomen China und Herr Tur Tur (siehe unten). Das Wasser war dreckig und der Strand voll von Müll.

Das mit dem Müll war schon auch ein bisschen praktisch, da man immer eine leere Plastikflasche hatte, in die die Kinder Muscheln sammeln konnten. Aber naja.

Hui hat der ganze Dreck dazu verleitet doch an Ihre Landsleute zu appellieren, den Müll nicht einfach dort liegen zu lassen, sonder mitzunehmen oder in den Mülleimer zu werfen. Don Qijote lässt grüßen!

Das absolute Müll-Highlight war dann die Kralle.

Eigentlich sehr schade. Der Strand ist ja eigentlich schon eine schöne Idee. Vielleicht gehen wir im Juni / Juli nochmal hin, wenn die Saison wirklich angefangen hat. Vielleicht werden dann unsere 6,00 EUR Eintritt für eine funktionierende Müllentsorgung angelegt.